Am 1. April vor 20 Jahren trat das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in Kraft. Seither wurde es stetig weiterentwickelt und hat dafür gesorgt, dass z. B. die Photovoltaik oder auch Windkraft zu den kostengünstigsten emissionslosen Energiequellen überhaupt wurden. Seit Inkrafttreten des EEG sind die Preise schlüsselfertiger Solarstromanlagen um 80 bis 90 Prozent gesunken.
Der Ausbau der erneuerbaren Energien war und ist die zentrale Säule der Energiewende. Das EEG stellt dabei nach wie vor das wichtigste Steuerungsinstrument zum Ausbau der erneuerbaren Energien im Strombereich dar. Die Ausbaugeschwindigkeit des Ökostroms im Rahmen des EEG übertraf zuweilen die Regierungsziele bei Weitem.
Meilensteine des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes
- 12.1990: Das Stromeinspeisegesetz (StromEinspG), der Vorläufer des EEG, tritt in Kraft.
- 04.2000: Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) tritt in Kraft. Strom aus erneuerbaren Energien erhält Vorrang gegenüber konventionell erzeugtem Strom.
- 2004: Novelle des EEG (Anteil der EE bis 2020 auf min 20 % steigern)
- 2012: Einführung von Marktprämien für EEG-Anlagenbetreiber, die ihre Anlagen marktorientiert betreiben
- 2014: Reform des bestehenden EEG (Kostenanstieg beim Strom bremsen, Ausbau der EE besser steuern)
- 2017: Mit dem EEG 2017 wird die Vergütungshöhe für PV-Anlagen >750 kWp durch Ausschreibung am Markt ermittelt
Seit der Einführung des EEG im Jahr 2000 ist der Anteil des aus erneuerbaren Energien erzeugten Stroms in Deutschland von knapp 6,3 Prozent auf ca. 40 Prozent im Jahr 2019 gestiegen. Die Photovoltaik deckte davon ca. 8 Prozent.
Die Photovoltaik-Einspeisevergütung hat sich in den letzten Jahren deutlich verringert. Allerdings haben sich auch die durchschnittlichen Investitionskosten dementsprechend entwickelt, so dass Photovoltaikanlagen nach wie vor wirtschaftlich sind. Im Jahr 2000 wurden 99 Pfennig pro kWh für Solarstrom als Einspeisevergütung im EEG festgesetzt; heute kann man in Deutschland große PV-Anlagen mit einer Vergütung von 4-6 Cent pro kWh rentabel betreiben. PV-Anlagen mit einem hohen Eigenverbrauchsanteil sind aufgrund der gestiegenen Bezugsstrompreise in Deutschland ungleich rentabler, so dass die Einspeisevergütung im wirtschaftlichen Kontext heutzutage oft nur eine untergeordnete Rolle spielt. Trotzdem bildet das EEG auch in Zukunft eine wichtige Rahmenbedingung für mehr Solarstrom im deutschen Stromnetz.
EEG-Vergütung für PV-Strom nach dem Datum der Inbetriebnahme
Quelle: Aktuelle Fakten zur Photovoltaik in Deutschland, Fraunhofer ISE (26.03.2020)
Wenn die Politik dem weiteren Ausbau erneuerbarer Energien keine Steine mehr in den Weg legt, wird die Photovoltaik einen wachsenden Beitrag dazu leisten, die gesteckten Klimaziele in Deutschland auch tatsächlich zu erreichen. Der niedrige Preis von Solarstrom und der Wegfall ausgeförderter Anlagen wird außerdem dazu beitragen, dass die EEG-Umlage zukünftig immer weiter sinkt.