Die PV-Branche in Deutschland steckt weiter im Tief und schafft es auch im April 2024 (noch) nicht, an das erfolgreiche erste Halbjahr 2023 anzuknüpfen. In den ersten vier Monaten 2024 wurde nur im Bereich der Großanlagen mehr Zubau registriert. Private und gewerbliche Anlagen bis 750 kWp werden auch im April weniger nachgefragt als im Vorjahr. Vielen Unternehmen, die im letzten Jahr entsprechend den politischen Ausbauzielen investiert haben, geht langsam die Geduld aus.
Mit viel gutem Willen lässt sich in der Entwicklung der Zubauzahlen im Monatsverlauf ein Abfangen des seit Sommer 2023 anhaltenden Negativtrends erkennen, von einer Trendwende kann aber leider noch nicht die Rede sein. Mit einem Netto-Zubau von 1.040 MWp bleibt die Nachfrage auch im April weiter verhalten. Alle Anlagengrößen liegen leicht unter dem Vorjahresniveau.
Eindeutig ist dieser Trend bei den privaten Kleinanlagen bis 10 kWp: Die Nachfrage in diesem Bereich stagniert weiter bei zwei Dritteln des Vorjahreswertes.
Insgesamt wurden 2024 in Deutschland Anlagen mit einer Leistung von 5 GWp registriert. Dies ist rund 700 MWp mehr als 2023. Allerdings wird das Ergebnis vom Zubau in den großen Anlagenklassen getragen.
Die Nachfrage jeweils in den ersten vier Monaten liegt in den Anlagensegmenten bis 750 kWp unter dem Vorjahr.
Die Voraussetzungen für ein "Anspringen" des Marktes wurden indes geschaffen: Hersteller und Handel haben unlängst eine Welle von Rabattaktionen und Vergünstigungen auf den Weg gebracht, um weitere Kaufanreize zu bieten.
Und auch das Solarpaket I, das Ende April den Gesetzgebungsprozess durchlaufen hatte (wir berichteten), ist nun final im Bundesgesetzblatt veröffentlicht worden.
Damit gelten die meisten Regelungen des „Gesetzes zur Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes und weiterer energiewirtschaftsrechtlicher Vorschriften zur Steigerung des Ausbaus photovoltaischer Energieerzeugung“ ab dem 16. Mai 2024.
Weitere Auswertungen zur Entwicklung des Zubaus sowie Details zur Einspeisevergütung finden Interessierte unter dem nachfolgenden Link.
Link: Bundesnetzagentur – EEG-Zubauwerte und Fördersätze