Für eine handfeste Überraschung hat die aktuelle Veröffentlichung der PV-Meldezahlen gesorgt. Insgesamt wurden im Dezember 2016 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 441,02 Megawattpeak (MWp) neu registriert. Damit verzeichnete die Bundesnetzagentur den höchsten Wert in einem einzelnen Monat seit Oktober 2012. Was jedoch viel ausschlaggebender ist: Die von vielen Experten und Marktbeobachtern erwartete Erhöhung der Einspeisevergütung für die Monate Februar, März und April 2017 fällt aus.
Einspeisevergütung unverändert
Aufgrund des im EEG 2017 neu festgelegten und erstmals angewendeten verkürzten Bemessungszeitraums werden für die Berechnungen der Degression nur noch die vorausgehenden sechs Monate (in diesem Fall Juli bis Dezember 2016) herangezogen, nicht wie bislang die letzten zwölf Monate. Die dort registrierte Leistung wird dann auf ein Jahr hochgerechnet.
Der jetzt ermittelte Wert liegt mit ca. 2 GWp immer noch unter dem angestrebten Zubaukorridor (2,5 GWp pro Jahr), so dass die Einspeisevergütung für PV-Anlagen bis 750 kWp Leistung unverändert bleibt (aktuelle Übersicht des Bundesverbandes Solarwirtschaft). Für eine einmalige Erhöhung der Vergütung zum Februar 2017 hätte der Zubau im Dezember 2016 bei maximal ca. 278 MWp liegen dürfen.
Zum 1. Mai steht nun die nächste mögliche Anpassung der Vergütungssätze an.
Szenarien für eine Anhebung: Wenn der auf ein Jahr hochgerechnete Zubau unter 1.700 Megawatt liegt (Bezugszeitraum Oktober 2016 bis März 2017), würde sich die Einspeisevergütung um 1,5 % erhöhen, bei einem Zubau von weniger als 1.300 MW wären es sogar 3 %.
Die Dezember-Zahlen im Detail
Im veröffentlichten Zubauwert sind neben 14 Freiflächenanlagen mit insgesamt 64,57 MWp auch erneut eine Reihe von Nachmeldungen enthalten. Tatsächlich im Dezember in Betrieb genommen wurden 2.141 Anlagen mit einer Leistung von knapp 334,8 MWp. Der Zubauwert ist maßgeblich beeinflusst durch große PV-Dachanlagen, für die im EEG 2017 zum 1.1.17 eine Grenze von 750 kWp eingeführt wurde, ohne dass an einer Ausschreibung teilgenommen werden muss.
Durch die Jahresendrallye liegt der Jahresgesamtzubau 2016 bei etwa 1,52 GWp - und somit auf dem Niveau von 2015.