Die heute veröffentlichten Meldezahlen der Bundesnetzagentur zeigen für den Monat Juli 2024 einen leichten Anstieg des PV-Zubaus in Deutschland – und das über alle Anlagengrößen hinweg. Mit 1,4045 GWp liegt das Ergebnis für den Juli 2024 rund 100 MWp über dem Vormonat und leicht unter dem Niveau vom Juli 2023 (rund 60 MWp).
Zwar verteilt sich der Zubau auf „nur“ 95.909 Anlagen – und damit weniger Anlagen als noch im Mai und Juni 2024 (Stand: 13.08.2024). Nachmeldungen sind aber noch zu erwarten.
Die Entwicklung der einzelnen Anlagensegmente im Detail:
Deutlich stärker ist die Entwicklung bei kleinen Plugin-PV-Anlagen (auch Balkonanlagen genannt). Die gemeldete Leistung für dieses Segment hat sich im Vergleich zum Juli 2023 fast verdoppelt. Betrachtet man den Zubau für dieses und das vergangene Jahr, wurde das 2023er-Ergebnis bereits (fast) erreicht.
Weiterhin rückläufig zeigt sich dagegen die Entwicklung im Speichermarkt. Lag im Juli 2023 die installierte Kapazität noch bei 529 MWh, betrug sie ein Jahr später nur 402 MWh. Der Abwärtstrend zieht sich dabei durch alle Größenklassen. Basis unserer Auswertungen waren hier die Meldungen bei der Bundesnetzagentur.
Insgesamt liegt der PV-Zubau in Deutschland damit in den ersten sieben Monaten 2024 bei 9,34 GWp. Dies entspricht zwar einem Plus von rund 900 MWp im Vergleich zum gleichen Zeitpunkt 2023 (8,50 GWp), allerdings liegen die Anlagengrößen bis 1 MWp im Zubau weiterhin deutlich unter dem Vorjahreszeitraum. Um das Ausbauziel von 215 GW im Jahr 2030 zu erreichen, ist in Zukunft ein durchschnittlicher Photovoltaik-Zubau von monatlich 1,592 GWp erforderlich. Dieser Wert wurde 2024 bisher in noch keinem Monat erreicht.
Ebenfalls stark zurückgegangen sind 2024 in Deutschland der Im- und Export von Photovoltaikanlagen bzw. Solarzellen und -modulen. Laut Statistischem Bundesamt brach der Wert der eingeführten Solarzellen und Solarmodule von Januar bis Mai 2024 (in Euro) gegenüber dem Vorjahreszeitraum um zwei Drittel (66,0 %) ein, beim Export um 64,9 %. Der Hauptgrund ist hier bei der gesunkenen Nachfrage am Markt und vollen Lägern bei Handel und Handwerk zu finden. Große Photovoltaik-Hersteller wie Jinko Solar erwarten eine Marktbereinigung (in China bzw. weltweit), die in erster Linie durch Überkapazitäten getrieben ist. Folge: In einigen Segmenten liege das Modulpreisniveau unter den Herstellungskosten.
Weitere Auswertungen zur Entwicklung des Zubaus sowie Details zur Einspeisevergütung oder Marktentwicklung finden Interessierte unter den nachfolgenden Links.