Die Nachfrage bleibt weiterhin verhalten und zeigt Schwankungen, ebenso wie die Stimmung unter den Installationsbetrieben. Die Bundesnetzagentur veröffentlichte jetzt die Zubauzahlen für August, die deutlich unter den Erwartungen liegen und im ohnehin rückläufigen Privatkundensegment mittlerweile einen Viertel der Nachfrage bei Selbstbau-Lösungen wie Steckersolaranlagen zeigen.
Starke Unterschiede zwischen den Bundesländern: Während Bayern weiterhin bei den Zubauten führend ist, holen andere Bundesländer langsam auf. Insgesamt liegt der Zubau von Januar bis August in Deutschland im Vergleich zwar leicht über dem Vorjahr, allerdings ist dies in den meisten Bundesländern auf das überproportional starke Wachstum bei großen Ausschreibungs-Freiflächenanlagen zurückzuführen.
Zubau August enttäuschend: Inwieweit Nachmeldungen die besonders niedrigen Zubauzahlen im August (806 MWp) noch ausgleichen, wird sich zeigen. In jedem Fall bleibt der Zubau weiter deutlich unter dem politisch gewollten Zubaukorridor und unter den Erwartungen der Branche. Diese hatte unter dem Eindruck der explodierenden Nachfrage im ersten Halbjahr 2023 massiv investiert und leidet jetzt unter einer zu niedrigen Auslastung.
Die PV-Branche sollte sich wegen dieser Entwicklung bei der Politik Gehör verschaffen, bevor die in Zukunft dringend benötigten Kapazitäten wieder abgebaut werden.
Hohes Interesse an Steckersolaranlagen: Plugin-PV-Systeme gewinnen im privaten Bereich zunehmend an Bedeutung und machen mittlerweile ein Viertel des gesamten Zubaus in diesem Segment aus. Zieht man die Selbstbauanlagen ab, zeigt sich, dass sich der Absatz an Privatkundenanlagen bei Installateuren nahezu halbiert hat.
Preise auf Rekordtief – Kapazitäten unausgelastet: Die Kaufzurückhaltung ist verwunderlich, denn die Marktlage ist ideal, um in eine eigene Solarstromanlage zu investieren. Durch die geringe Auslastung der Kapazitäten ist es möglich, eine hochwertige Anlage zu attraktiven Preisen zu installieren, ohne Abstriche bei der Qualität hinnehmen zu müssen.
Sowohl mit als auch ohne Speicher sind Solaranlagen derzeit hoch wirtschaftlich, da moderne Systeme vom Profi optimal ausgelegt und an das individuelle Verbrauchsprofil angepasst werden können. Gleichzeitig sind die Modulpreise auf ein beinahe ungesund niedriges Niveau gesunken, was durch intensiven Wettbewerb und eine Fülle von Marketingaktionen verstärkt wird.
Weitere Auswertungen zur Entwicklung des Zubaus sowie Details zur Einspeisevergütung oder Marktentwicklung finden Interessierte unter den nachfolgenden Links.