Die Bundesnetzagentur hat die Photovoltaik-Zubauzahlen für den Monat Februar 2023 bekanntgegeben: Hiernach wurden Anlagen mit einer Leistung von 745,9 MWp neu im Marktstammdatenregister angemeldet.
Gleichzeitig hat die Bonner Behörde auch das Januar-Ergebnis nachträglich erheblich nach oben korrigiert. Anstatt 780 MWp – wie ursprünglich gemeldet – betrug der Netto-Zubau 873,7 MWp, also rund 12 % mehr.
Im Vergleich der letzten 12 Monate liegt der Februar-Zubau zwar somit unter dem Januar, der durch viele Nachzugseffekte gekennzeichnet war (wir berichteten), rangiert absolut aber immer noch im obersten Drittel. Dies ist umso bemerkenswerter, wenn man in Betracht zieht, dass es sich um den kürzesten Monat des Jahres und einen Wintermonat handelt, in dem der Zubau saisonbedingt unterdurchschnittlich ist. Im Vergleich aller Februar-Werte übertrumpft der Februar 2023 sogar alle früheren Ergebnisse – und ist somit ein Monat für die Geschichtsbücher.
Blick auf die Anlagensegmente
Das Gros des Zubaus entfiel – wie schon im Januar – auf die Anlagensegmente bis 30 kWp Leistung, die rund 52 % auf sich vereinen konnte. Die Anlagenklasse über 1 MWp machte rund ein Drittel des Zubaus aus. Insgesamt zeigen sich die ersten zwei Monate stärker als noch im Vorjahr (ca. ein Drittel mehr) – und dies über alle Anlagengrößen hinweg.
Ein Vergleich der beiden großen Anlagenkategorien ist nicht möglich – hier haben sich bekannterweise die Größenklassen geändert.
Trotz der positiven Entwicklung der Zubauzahlen bleiben diese hinter dem im EEG definierten Ausbaupfad zurück, der monatlich erforderlich wäre, um einen Zubau von 215 GW im Jahr 2030 zu erreichen. Dieser liegt bei 1.553 MWp. Januar und Februar 2023 zusammen kommen gerade einmal auf die Leistung, die für einen Monat allein angestrebt wird. Die gesamte in Deutschland installierte PV-Leistung beziffert die Bundesnetzagentur auf knapp 69 GWp.
Maßnahmen für einen schnelleren Photovoltaik-Ausbau
Das Wirtschaftsministerium hat bereits angekündigt, hier nachsteuern zu wollen. Auf dem 1. Photovoltaik-Gipfel Anfang März 2023 stellte das zuständige Ministerium ein Strategiepapier vor, in dem elf Handlungsfelder für weitere Anpassungen identifiziert wurden, u. a. in den Bereichen Freiflächenanlagen, PV-Dachanlagen, Mieterstrom, Balkonkraftwerke, Netzanschluss und Steuerrecht. Die Konsultationsphase läuft noch. Wir halten Sie auf dem Laufenden, sobald sich konkrete Maßnahmen bzw. Änderungen ergeben. Die gültigen Einspeisevergütungen finden Sie auf den Seiten der BNA.
Link: Bundesnetzagentur – EEG-Zubauwerte und Fördersätze