Seit über einem Jahr ist der PV-Markt in Deutschland rückläufig – und diese Entwicklung setzt sich leider auch im September 2024 fort. Mit 962,6 MWp verteilt auf 71.650 Anlagen liegt der Brutto-Zubau nach jetzt veröffentlichten Zahlen der Bundesnetzagentur zum zweiten Mal in Folge unter der Ein-Gigawatt-Schwelle. Regelrecht „abgewürgt“ ist die Nachfrage bei den kleinen und mittelgroßen PV-Anlagen und der Umsatzeinbruch beim PV-Handwerk setzt sich dramatisch fort.
Wer gehofft hatte, dass es sich beim August-Ergebnis um einen Ausrutscher handeln würde, wird enttäuscht. Zwar wurde im September 2024 rund 40 MWp mehr Leistung im Marktstammdatenregister als im Vormonat angemeldet (der Wert für den August ist nachträglich um 115 MWp auf 922 MWp korrigiert worden), an Ergebnisse aus den vorangegangenen Zeiträumen können beide Monate nicht anknüpfen.
Zubau von privaten Kleinanlagen eingebrochen
Beim Vergleich der einzelnen Anlagensegmente der Monate August und September 2024 zeigt sich erneut, dass allein die Großanlagen zulegen konnten. Alle anderen Größenklassen liegen nochmal unter dem bereits niedrigen August-Ergebnis. Besonders gravierend stellt sich die Lage bei den privaten Kleinanlagen dar. Dieses wird noch deutlicher, wenn man den September 2024 dem Vorjahresergebnis gegenüberstellt: Damals lag die Nachfrage nach Anlagen unter 10 kWp um 200 Prozent höher. Insgesamt scheint der Zubau von PV-Dachanlagen ca. 56 Prozent unter Vorjahr zu liegen. Lediglich der Zubau von Freiflächen-Anlagen entwickelt sich akzeptabel.
Details zu den einzelnen Anlagensegmenten entnehmen Sie der nachfolgenden Tabelle:
Jahreszubau auf Niveau von 2023 – bei sinkender Nachfrage
Der politisch ausgegebene monatliche Zubau von 1,606 GWp, der dazu nötig wäre, um bis 2030 eine PV-Leistung von 215 GW am Netz zu haben, liegt damit außer Reichweite und die Nachfrage schwächt sich weiter ab. Die Solarbranche sollte vereint dafür sorgen, dass bei Politik und Umweltverbänden die Alarmglocken läuten.
Weitere Auswertungen zur Entwicklung des Zubaus sowie Details zur Einspeisevergütung finden Interessierte unter dem nachfolgenden Link.