Nachdem sich die PV-Nachfrage in Deutschland schon seit vergangenem Sommer rückläufig zeigt, scheint auch der Zubau im Mai keine Trendwende zu zeigen: Mit 0,95 GWp wurde laut Zahlen der Bundesnetzagentur im Monat Mai noch weniger Leistung zugebaut als in den Monaten zuvor. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum lag die neu im Marktstammdatenregister registrierte Leistung vorbehaltlich möglicher Nachmeldungen sogar 28% niedriger.
Besonders unerfreulich ist die ausgebliebene Belebung im Anlagensegment von Gewerbeanlagen mit einer Leistung von 30-100 kWp, das nach wie vor ein Schattendasein führt.
Lediglich 5% der bisher in diesem Jahr gemeldeten Anlagenleistung stammt von kleinen bis mittleren Gewerbeanlagen. Genau wie bei größeren Gewerbeanlagen liegt hier seit Jahren ein riesiges ungenutztes Potential brach. Es bleibt zu hoffen, dass sich dieses mit den im Solarpaket angepassten Rahmenbedingungen bald erschließen lässt.
Insgesamt liegt das aktuelle Jahr mit 6,18 GWp an gemeldetem Zubau in den ersten 5 Monaten zwar leicht über dem Vorjahresergebnis, erreicht wurde das bisher allerdings nur durch Zuwachs bei sehr großen Gewerbe- und Freiflächenanlagen und auch hier liegen die Meldezahlen im Mai bisher niedriger als im Vormonat und im Mai letzten Jahres.
Auch wenn die Meldezahlen die Erwartungen der Branche an die Zubauentwicklung insbesondere im Bereich der Kleinanlagen noch nicht erfüllen, zeigt die Rekordbeteilung der Aussteller auf der aktuell laufenden Intersolar 2024, dass man weiter zuversichtlich ist. Sollten sich die Zubauzahlen in Deutschland aber weiter so deutlich unterhalb der im Klimaschutzplan gesteckten Ziele bewegen, muss die Politik nachbessern.
Die Branche hatte bis Juli 2023 viel in den Ausbau der Kapazitäten investiert und wurde seither durch eine stetig sinkende Nachfrage im Bereich privater und gewerblicher Anlagen ausgebremst, was bis heute in allen Wertschöpfungsstufen zu Verlusten geführt hat. Anscheinend ist der Ausbau erneuerbarer Energien gesellschaftlich etwas aus dem Fokus geraten – das muss die Branche zuerst bei Politikern und Medienvertretern ändern.
Weitere Auswertungen zur Entwicklung des Zubaus sowie Details zur Einspeisevergütung finden Interessierte unter dem nachfolgenden Link.